Eine Antwort auf die oft gestellte Frage zu meinen Wildnistouren Von 1979 bis 1997 habe ich dreizehn Flüsse im Yukon-Territory und Alaska mit meinen Kanus befahren. Einige dieser Flüsse lagen so weit von jeglicher Zivilisation entfernt, dass Wasserflugzeuge, Helikopter oder festes Schuhwerk vonnöten waren, um in die jeweiligen Quellgebiete zu gelangen. In besonderer Erinnerung aber wird mir immer bleiben, dass zum Ende jeder dieser Abenteuer die Sehnsucht nach einem richtigen Bett, nach weißen Tischtüchern, edlem Porzellan und einem kühlen Glas Wein plötzlich massiv in den Vordergrund trat. Mit anderen Worten, das sich dauerhafte Begeben in abgelegene und einsame Gebiete dieser Erde ist für viele wohl sicher ein Traum, für mich persönlich aber hatte es immer auch seine Grenzen. Allerdings, kaum zu Hause mit all seinen Annehmlichkeiten angekommen, wurden bald neue Pläne für weitere Touren geschmiedet und schließlich auch umgesetzt. Eins zu eins übernehme ich gern die sinngemäße Antwort Reinhold Messners nach dem Warum der sich immer wiederkehrenden Sucht nach solchen Extremtouren: „Reiz und Zweck sich immer wieder in große Gefahren zu begeben, ist das großen Bestreben nicht dabei umzukommen.“
Dieses ist der Bericht eines gescheiterten Kanu-Trips 1997 auf dem Whitestone River/Yukon Territory mit fatalem Ausgang. Veröffentlicht im >KANUMAGAZIN< Heft 4/1998. Siehe auch unter Menüpunkt „Videos“ (passwortgeschützt) den Film >Big Salmon River Teil 1< Time Code 38:00.
Im Jahr 1985 befuhr ich diesen weit abgelegenen Fluss schon einmal, nachdem mein damaliger Kumpel Bruno Benischek und ich uns die Quellwasser des Whitestone Rivers über tagelange Märsche durch den unberührten Busch mühsam erkämpft hatten, siehe Landzugang zum Whitestone River in Kanada.
Nachdem wir das PLB aktiviert hatten, wurde unsere Position augenblicklich an die Notfallüberwachung in Trenton Ostkanada übermittelt. Trenton ermittelte den Inhaber des PLB, was in diesem Fall Scott McDougal aus Whitehorse war, von dem wir uns das Gerät ausgeliehen hatten. Dieser insistierte, wie er uns zu einem späteren Zeitpunkt erzählte, dass ein echter Notfall vorliegen müsse, denn Danny und Gerd seien erfahrene Wildnispaddler, die das Gerät niemals nur aus Jux und Dollerei aktivieren würden.
Daraufhin ging die Meldung zur RCMP nach Dawson City. Sofort startete ein Helikopter der >Trans North<, besetzt mit Pilot Adam Morrison und einem bewaffneten Mounty, in Richtung Nordwesten. Anhand der übermittelten Koordinaten fand man uns problemlos.
Eine Antwort auf die oft gestellte Frage zu meinen Wildnistouren Von 1979 bis 1997 habe ich dreizehn Flüsse im Yukon-Territory und Alaska mit meinen Kanus befahren. Einige dieser Flüsse lagen so weit von jeglicher Zivilisation entfernt, dass Wasserflugzeuge, Helikopter oder festes Schuhwerk vonnöten waren, um in die jeweiligen Quellgebiete zu gelangen. In besonderer Erinnerung aber wird mir immer bleiben, dass zum Ende jeder dieser Abenteuer die Sehnsucht nach einem richtigen Bett, nach weißen Tischtüchern, edlem Porzellan und einem kühlen Glas Wein plötzlich massiv in den Vordergrund trat. Mit anderen Worten, das sich dauerhafte Begeben in abgelegene und einsame Gebiete dieser Erde ist für viele wohl sicher ein Traum, für mich persönlich aber hatte es immer auch seine Grenzen. Allerdings, kaum zu Hause mit all seinen Annehmlichkeiten angekommen, wurden bald neue Pläne für weitere Touren geschmiedet und schließlich auch umgesetzt. Eins zu eins übernehme ich gern die sinngemäße Antwort Reinhold Messners nach dem Warum der sich immer wiederkehrenden Sucht nach solchen Extremtouren: „Reiz und Zweck sich immer wieder in große Gefahren zu begeben, ist das großen Bestreben nicht dabei umzukommen.“
Eine Antwort auf die oft gestellte Frage zu meinen Wildnistouren
Von 1979 bis 1997 habe ich dreizehn Flüsse im Yukon-Territory und Alaska mit meinen Kanus befahren. Einige dieser Flüsse lagen so weit von jeglicher Zivilisation entfernt, dass Wasserflugzeuge, Helikopter oder festes Schuhwerk vonnöten waren, um in die jeweiligen Quellgebiete zu gelangen. In besonderer Erinnerung aber wird mir immer bleiben, dass zum Ende jeder dieser Abenteuer die Sehnsucht nach einem richtigen Bett, nach weißen Tischtüchern, edlem Porzellan und einem kühlen Glas Wein plötzlich massiv in den Vordergrund trat. Mit anderen Worten, das sich dauerhafte Begeben in abgelegene und einsame Gebiete dieser Erde ist für viele wohl sicher ein Traum, für mich persönlich aber hatte es immer auch seine Grenzen. Allerdings, kaum zu Hause mit all seinen Annehmlichkeiten angekommen, wurden bald neue Pläne für weitere Touren geschmiedet und schließlich auch umgesetzt. Eins zu eins übernehme ich gern die sinngemäße Antwort Reinhold Messners nach dem Warum der sich immer wiederkehrenden Sucht nach solchen Extremtouren: „Reiz und Zweck sich immer wieder in große Gefahren zu begeben, ist das großen Bestreben nicht dabei umzukommen.“
Schwierige Expedition zur Errichtung eines neuen Trails zum Whitestone River im Yukon Territory in Kanada (Explore The Backcountry)
Orientierungshilfe für Austrainierte, die sich durch den absolut unberührten Busch und ohne Beihilfe eines Helikopters die namenlosen Quellwasser des oberen Whitestone Rivers/Yukon-Territory erlaufen möchten, um schließlich über den Porcupine- und den Yukon River die Beringsee zu erreichen (nicht für jedermann geeignet).
von Danny Hildebrand und Dr. Bruno Benischek
Der Whitestone River und der obere Porcupine River sind ideale Flüsse für relativ erfahrene Wildnispaddler, welche einerseits die unberührte Wildnis suchen, andererseits aber körperlich in so guter Verfassung sein müssen, dass sie den schweren 6 bis 7-Tage-Marsch durch den kanadischen Busch bis zu den Quellgewässern des Whitestone Rivers mit der gesamten Ausrüstung durchstehen können. Die besondere Gefahr dieser Tour besteht darin, dass man sich für gut 4 Wochen in einer absoluten unberührten und menschenlosen Wildnis befindet. Hilfe von außen kann nicht erwartet werden. Aus diesem Grunde empfiehlt es sich dringend ein PLB mitzuführen, was es zu der Zeit, als wir die Tour 1985 unternahmen, auf dem freien Markt noch nicht gab.
Weiterhin empfiehlt es sich, die Reise mit 4 Leuten anzugehen und keinesfalls Anfänger daran teilhaben zu lassen. Dem erfahrenen Wildniswanderer und Kanufahrer, der sorgfältig vorgeplant hat, wird sich jedoch eine Fülle unauslöschlicher Erlebnisse bieten und letztlich die Genugtuung bringen, etwas Außergewöhnliches erlebt zu haben. Klares und zumeist schnelles Wasser ohne eigentliche Stromschnellen, unberührte Wildnis, reichlich Wildtiere und in der Sommerzeit oft trockenes Festlandswetter, werden das Unternehmen auszeichnen.
Eine Zweimann-Crew (wir) mit einem 16-Fuß-Kanu benötigte 33 Tage, um vom Dempster Highway bis nach Old Crow zu gelangen, allerdings ohne Zeitdruck. Die Crew hätte die Strecke auch in 23 bis 25 Tagen bewältigen können. Um ohne Stress und mit heiler Seele die Marsch- und Flussstrecke “abzuarbeiten”, sind jedoch 4 Wochen Zeit empfehlenswert.
Nächste Orte für Hilfe: Dempster Highway und Old Crow
Länge: 12 km Portage durch den Busch. 600 km Wasserweg (50 km bis zum Whitestone River, 120 km auf dem Whitestone River bis zur Mündung des Miner River, 200 km von der Einmündung des Miners auf dem Porcupine River bis zum Bell River, 180 km vom Bell bis nach Old Crow). Bei diesen Angaben handelt es sich um Flusskilometer!
Zeit: 25 bis 30 Tage
Kartenmaterial 1: 1: 250.000
Ogilvie River
Hart River
Porcupine River
Eagle River
Bell River
Old Crow
Kartenmaterial 2: 1: 50.000 (für die Portage und zum Whitestone River)
116 G/9
116 G/16
116 H/12
116 H/13
Gefahren
Lange und mühsame Anfangsportage durch wegloses Gelände.
Keine Möglichkeit Hilfe von außen zu bekommen (außer PLB).
Starke Verblockungen durch Büsche und Baumstämme auf den zuführenden Bächen und dem Flüsschen bis zum Whitestone River.
Schwälle und starke Kehrwasser.
Zugang: Dempster Highway 56 km nördlich der Ogilvie Bridge (Schotterdepot des Straßenbautrupps für den Highway)
Empfohlene Marschetappen für die Portage
Der Ausgangspunkt für die Portage ist leicht zu finden. Etwa 50 km nach der Ogilvie Bridge verlässt der Ogilvie River, der bis zu dieser Stelle mehr oder weniger parallel zum Dempster Highway verläuft, diesen, und wendet sich nach Osten. Dieser Punkt liegt etwa 7 km nördlich eines Airfields auf der rechten Seite des Highways, welches gut gekennzeichnet ist.
An dieser Stelle unterquert ein Bach, der immer Wasser führt, den Highway von West nach Ost. Hier beginnt der Highway in nördlicher Richtung anzusteigen. Oberhalb der Baumgrenze, nach etwa 6 km, sieht man links das große Schotterdepot des Straßenbaus liegen. Etwa 100 Meter weit führt ein Schotterweg zur Westseite des Depots, und genau dort liegt der Ausgangspunkt für die Tour und damit der Beginn der Portage hinunter in die fernen Täler (siehe Foto unten). Von hier aus blickt man, über einen flachen halblinks liegenden baumlosen Bergrücken hinweg, in vier westlich liegende Täler. Etwa 100 Meter halbrechts ist der erste kleine Einschnitt zu finden, der bereits Wasser führt. Alle Wasser, die hier in westliche Richtung talwärts fließen, landen letztendlich im Porcupine River, denn hier oben auf dem Hochplateau befindet sich die Wasserscheide. Folgt man nun diesen Rinnsalen durch die nächsten 3 Täler, kommt man zwangsweise an paddelbares Fließgewässer. Es ist ratsam, diese Rinnsale nicht großräumig zu verlassen, da sie die Versorgung mit Trink- und Gebrauchswasser für die kommenden Tage sichern.
Das 4. und letzte Tal beherbergt schließlich einen paddelbaren Bach von bereits 5 bis 10 m Breite, der bis hinunter zum Whitestone River führt, in der Karte jedoch ohne Namen zu finden ist. Mit dem Fernglas ist dieser Bachlauf an einer Reihe auffallend hoher Fichten zu erkennen, welche seine Ufer säumen. Die davor liegenden 3 Talbäche sind nicht befahrbar, führen jedoch oft für wenige Meter Wasser, so dass kurzes Treideln möglich ist. Die Gesamtstrecke bis zum 4.Tal, also bis zum ersten, echten Paddelwasser, liegt etwa bei 12 km. Eine gut trainierte Truppe kann diese Strecke (je nach Ausrüstung) in 3 bis 6 Tagen schaffen (wir hatten 4 Rucksäcke a. 25 kg, das Kanu und Gewehre dabei, mussten jede Strecke also 5 Mal gehen und benötigten daher 7 Tage). Es ist empfehlenswert die einzelnen Tragestrecken im Abstand so zu legen, dass möglichst nicht mehr als 200 Meter zwischen ihnen liegen, sonst läuft man Gefahr, dass eventueller Bärenbesuch die Lebensmittelplanung für die nächsten 4 Wochen durcheinander bringt. Da es in dieser Wildnis keinen ausgetretenen Trail gibt, ist es zudem dringend empfehlenswert die jeweiligen Hinundherstrecken mit orange leuchtenden Jäger-Bändchen (in Kanada bei jedem Outfitter zu bekommen) zu markieren. So findet man schnell von Punkt zu Punkt und vertut seine kostbare Zeit nicht mit nutzloser Trailsucherei. Empfehlenswert sind hüfthohe Gummistiefel für die Feuchtpassagen.
1. Etappe
Vom Ausgangspunkt an der Bergkuppe ist das Gelände hinunter ins Tal für etwa einen Kilometer recht gut und relativ leicht zu begehen, da sich weder Bäume noch sonstige Hindernisse dort befinden. Nach dieser Stecke muss man nach rechts hinüber auf einen ziemlich steilen Hang wechseln, der sehr dicht mit Sträuchern und Bäumen bewachsen ist. Es ist jedoch sinnvoll, sich möglichst dicht an dem tiefeingeschnittenen Bächlein zu halten, welches oft kaum sichtbar, doch wenigstens hörbar, etwa handbreit den Hochmoorboden in einer Tiefe von etwa 50 cm durchschneidet.
Nach etwa 3 km liegt linksseitig eine offene Fläche, welche hauptsächlich von Moos und Gras bewachsen ist. Sie kann nicht verfehlt werden, da sie gut sichtbar und auch schon von oben, dem Ausgangspunkt der Tour, als grünes, freies Areal auszumachen ist. Wenn man nicht im dichten Wald kampieren will, ist dieses die einzig akzeptable Lagermöglichkeit, obwohl der Boden ziemlich feucht und mit zahlreichen Mulden versehen ist, welche durch die typischen Moorgrasbüschel (sogenannte “Niggerheads”) entstanden sind. Für 3 bis 4 Zelte finden sich jedoch halbwegs vernünftige Lagerplätze. Das Baumwerk ringsherum ist zwar bis zu 100 Jahre alt, in der Regel jedoch nicht höher als 1 bis 3 Meter (Permafrost). Das tief eingeschnittene Bächlein befindet sich in unmittelbarer Nähe und führt auch in den warmen Sommermonaten gutes Trinkwasser.
2. Etappe In diesem Fall ist es nun besser das Bächlein zu überqueren und ihm nicht weiter zu folgen, sondern schräg in Richtung des zweiten Tals zu marschieren. Man gelangt dabei schon nach knapp einem Kilometer auf eine sogenannte Cutline (Schneise). Man folgt dieser gut begehbaren Waldschneise solange, bis sie den Bach wieder erreicht hat. Da auf dieser Strecke die Orientierung relativ leicht ist, ist das Markieren des Weges mit Bändchen nicht vonnöten. Dieser Kreuzungspunkt ist gut geeignet als 2. Lagerplatz.
3. und 4. Etappe
Beide Etappen verlaufen auf der weiterführenden Cutline bis zum Ende des Tals, doch ist die Stecke von der Orientierung her zwar nicht so schwierig wie die Anfangspassage, birgt jedoch durch “Niggerheads”, Sumpfpassagen und Wurzelwerk die Gefahr eines Knöchel- oder Beinbruchs.
5. und 6. Etappe
Am Ende des 2. Tales endet nun die Cutline. An dieser Stelle schneidet eine neue Schneise im rechten Winkel den Weg. Folgt man dieser Linie in westlicher Richtung, erreicht man das 3. Tal und bald darauf einen Punkt, wo der nun zunehmend größer werdende Bach an einen steilen Berghang herankommt. Ab hier sollte man das Bachbett nicht mehr verlassen, sondern es als feuchten Trail stromab benutzen (Gummistiefel). Es ist eine etwa 3 km lange Strecke, die zwar äußerst schwierig, jedoch wesentlich leichter zu bewältigen ist, als der nahezu undurchdringliche Urwald der näheren Umgebung. Durch Biberdämme und andere Verblockungen staut sich das Wasser hin und wieder so auf, dass das Kanu für einige Meter zum Schwimmen gebracht werden kann (oh Freude)! Durch querliegende Baumstämme ist es jedoch zwangsweise erforderlich, das Bachbett öfter für kurze Zeit zu verlassen. Der Bach, dessen Bett nun schon mehrfach die Breite von bis zu 10 Metern erreicht hat, bietet auf zunehmenden Sandbänken gute Lagerplätze für die Nacht. Vollkommen überraschend kommt dann die Mündung dieses Creeks in den großen Bach unter den großen Bäumen, der durch das 4. und letzte Tal der Laufstrecke fließt und schon als Flüsschen bezeichnet werden kann. Dieses Flüsschen, welches nun hinunter bis zum Whitestone River führt, ist bis zu 10 Meter breit und kann, mit wenigen Ausnahmen und entsprechender Vorsicht, hervorragend bepaddelt werden.
Flussfahrt
Das Paddeln in diesem namenlosen Fluss ist abwechslungsreich und relativ einfach. Ruhiges, tiefes Wasser wechselt sich ab mit flachen, schnellen Passagen, Presswasser, Kehrwassern und engen Kurven, ist jedoch ohne Stromschnellen. Besonders achten muss man auf plötzlich auftauchende Hindernisse wie überhängende Bäume und Büsche (Sweeper). Das Wasser ist glasklar, und es gibt zahlreiche Sandbänke mit guten Lagerplätzen. Fische gibt es reichlich: Äsche (Arctic Grayling), Shefish, Hecht und Wels). Die, auf der Karte eingezeichneten Nebenbäche können ausgetrocknet sein, die letzten beiden, kurz vor der Einmündung in den Whitestone River allerdings (links und rechts), bieten sehr gute Angelmöglichkeiten. Dieser Punkt ist nach etwa 50 Kilometern erreicht. An der Einmündung in den von links kommenden Whitestone River, gibt es ein starkes Kehrwasser, welches jedoch problemlos passiert werden kann. Links, also von der Mündung stromauf, befindet sich eine kilometerlange Sandbank, die hervorragende Lagermöglichkeiten bietet. Angeln im Mündungsbereich ist vielversprechend (Shefish).
Bis zur Einmündung in den Miner River sind es nun noch etwa 120 Flusskilometer. Der, an sich harmlos dahinfließende, Whitestone River ist streckenweise doch rasant, ebenfalls glasklar und macht durch die weißen Steine auf dem Flussgrund seinem Namen alle Ehre. Stromschnellen gibt es auf der ganzen Strecke nicht. Lediglich einige unübersichtliche und schnelle Kurven mit entsprechenden Kehrwassern und diverse Log Jams mahnen zur Vorsicht. Ende Juli findet man an den Waldrändern Himbeeren und Johannisbeeren in Hülle und Fülle. Außerdem gibt es alle Arten von Bodenfrüchten wie Moos- und Heidelbeeren sowie hervorragende Pilze. Der Fluss ist voll mit Fischen. Um Hechten mit abgerissenen Angelhaken im Maul einen qualvollen Tod zu ersparen, benutzt man grundsätzlich ein Stahlvorfach (der Hecht hat messerscharfe Zähne), auch wenn man auf Äschen geht (sie beißen trotzdem)!
Der Fluss bietet auf seiner gesamten Strecke ausgezeichnete Lagerplätze mit ausreichend Feuerholz. Wilder Schnittlauch, auf vorwiegend blitzsauberen Sandbänken, rundet die abendlichen Mahlzeiten ab. Die übersichtlichen Sandbänke sind aus mücken- und bärentechnischen Gründen als Lagerplätze empfehlenswert. Einmündende Bäche sind oft schwer zu entdecken, da sie häufig, für den Paddler unsichtbar, in tote Arme einmünden und im Sommer wenig Wasser führen.
Das in der Karte eingetragene Whitestone Village besteht nicht mehr. Knapp oberhalb der ehemaligen Siedlung stößt man auf ein paar verfallene Blockhütten. Kurz vor der Einmündung in den Miner River befinden sich einige Inseln in dem nun breiteren Flussbett, so dass sich mehrere Kanäle gebildet haben. Bei Niedrigwasser kann es daher schwierig sein, die richtige Passage mit ausreichend Wasser unter dem Kiel zu finden. Der Miner River entspringt wie der Whitestone River in den Ogilvie Mountains, ist daher genau so klar und kommt mit einer starken Strömung von links herangeschossen. Ab hier heißt der Fluss nun Porcupine River.
Die riesige Sandbank in der Einmündung taugt wegen ihrer großen Steine nicht als Lagerplatz, man findet jedoch etwa 3 km weiter stromab, kurz vor der Einmündung des Cody Creeks, auf der linken Flussseite eine ebenso große Sandbank mit hervorragenden Lagerplätzen und guten Angelmöglichkeiten auf Graylings.Der Porcupine River wird nun ständig breiter und die Strömungsgeschwindigkeit verringert sich zusehends. Das Wasser bleibt klar. Die Angelmöglichkeiten beschränken sich mehr und mehr auf Hechte, welche allerdings reichlich vorhanden sind. Etwa 8 km oberhalb der Einmündung des Little Porcupine R. steht ein relativ gut erhaltenes Cabin der Old-Crow-Indianer am hohen, rechten Ufer und ist nur ganz selten von ihnen bewohnt. Auf der nachfolgenden Flusstrecke gibt es noch mehrere Cabins, die jedoch verfallen und nicht einmal mehr als Not-Camps geeignet sind. Für die Weiterreise von dem Camp der Old-Crow-Indianer sollte man frühzeitig aufbrechen, da die folgende Tagesstrecke nur nasse grüne oder schlammige Uferstücke, jedoch keine geeigneten Sandbänke zum Lagern bietet und die Suche erst sehr spät abends zum Erfolg führen kann.
Vor der Einmündung des Bell Rivers steht rechts auf dem hohen Ufer ein ganz passables Cabin. In der Regel wird der Fluss ab hier nun trübe, da der einmündende Bell River meistens sehr viel Sediment aus den Eagle Plains herantransportiert. Mitte August kann man in diesem Bereich oft größere, nach Süden ziehende, Caribou-Herden beobachten. Von hier bis Old Crow findet man ausreichend gute Lagerplätze am Fuße der sanften Hügelketten, die den Fluss jetzt auf viele Meilen begleiten. Auch Sandbänke sind in ausreichender Menge vorhanden, doch sollte man tunlichst vermeiden in unmittelbarer Wassernähe zu zelten, da der Porcupine River durch Regenfälle in den Quellgebieten für sein plötzliches Ansteigen (bis zu einem Meter) hinreichend bekannt ist.
Bis Old Crow hinunter begegnet man nun immer mal wieder indianischen Einwohnern des Ortes, die auf der Jagd sind und auch die gelegentlichen Cabins an beiden Seiten des Flusses bewohnen. In Old Crow kann man sich problemlos mit kleinen Propellermaschinen ausfliegen lassen. Die Kanus jedoch müssen vor Ort bleiben…