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Plauer Segelwoche 2018

Bericht über die „Plauer Segelwoche“ für zerlegbare Segelboote 2018

An der diesjährigen PSW nahmen ungefähr 40 sehr unterschiedliche, zerlegbare Segelboote teil. Die Anzahl der Treffenbesucher kann man weniger genau abschätzen, da viele Teilnehmer Ehepartner, Angehörige und Freunde mitgebracht hatten. Unten der Versuch, die teilnehmenden Skipper mit ihren Booten in halbwegs stimmiger chronologischer Reihenfolge aufzulisten. Da sich die Treffenbesucher dieses Jahr auf eine unübersichtlich 400 m lange Strecke am Ufer verteilten und sich nicht alle Besucher in die Liste eintrugen, ist die Liste vermutlich nicht vollständig.

– Jörn mit Pouch RZ 85 Ketsch “Albatros” mit Trimaranauslegern
– Jürgen mit Grabner HC Neo
– Jochen mit Klepper Aerius Eigenbau Trimaran
– Agnes und Uli mit Minicat 420
– Wolfgang mit Feldkamp K 120 c
– Ralph mit Ducky 17
– Christian und Petra mit Grabner HC Evolution
– Bernd und Annette mit Klepper Aerius II mit S2 Besegelung
– Jürgen mit Grabner HC light
– Andreas mit Grabner HC Hurricane
– Angelika und Hans-Peter mit Grabner HC Vision
– Matthias mit Grabner HC Hurricane
– Christoph und Sabine mit Smartkat Racing
– Frank mit Feldkamp K100 (älterer Typ mit 430 cm Rumpflänge)
– Bert und Ingo mit Pouch RZ 85 Trimaran Ketsch mit Mistralbesegelung
– Silvia und Norbert mit Grabner HC Evolution
– Daniela mit DinghyGo Joy
– Bodo und Petra mit Grabner HC Evolution
– Jens mit Feldkamp K 120 b
– Robert mit Smartkat Racing
– Dieter und Christian mit Grabner HC Racing
– Angelo mit diversen Trimaran Eigenbauten und einem besegelten Schlauchboot
– Peter mit einem holzgerüstverstärkten Gumotex Sunny mit Tritonbesegelung + Fock
– Guido mit einem Grabner HC Evolution
– Claus mit einem Grabner HC Hurricane
– Lin und Jan mit einem Ladoga 2, Trimaranketsch
– Jörg mit Pouch RZ 85 Trimaranketsch mit Pouch Besegelung und Mistral Beseglung
– Günther mit Pouch RZ96 mit Pouchbeseglung
– Stefan mit Pouch RZ85 Trimaran Gaffelketsch
– Heide und Thomas mit Minicat 420
– Philippe und Daniel mit MTW Delphin 140 , eine DDR Faltsegeljolle von 1968
– Daniel mit Pouch RZ 85 und Pouch Exquisit – und Fledermausbesegelung
– Ingo mit Canadier mit Spritsegel

Dazu gesellten sich Kauforientierung Suchende sowie Besucher ohne Segelboote von denen insbesondere genannt seien:
– Axel und Elke, allen PSW-Teilnehmern gut erinnerlich, da sie letztes Jahr die Regattaleitung inne hatten.
– Danny, der ohne seine historische Hafenbarkasse „Suhr“ erschien. Das schwere Schiff hätte nach dem trockenen Sommer auf den Wasserstrassen nicht genug Wasser unter dem Kiel gehabt.
– Schließlich seinen zwei Festbootsegler erwähnt, ein Skiff Segler der TU Braunschweig und ein weiterer Segler mit einem Hobie Adventure Trimaran.

Einige Segler blieben krankheitsbedingt zuhause oder waren aus gesundheitlichen Gründen nicht segelfähig. So erteilte Sabine ihrer besseren Hälfte Smartkatsegelverbot. Faltbootsupersegler Eckhard mußte aus gesundheitlichen Gründen der PSW erstmalig ganz fernbleiben. Seine tägliche Übung jedoch, im Morgengrauen ein Bad im Plauer See zu nehmen, wurde dieses Jahr von drei Frauen aufgegriffen. Agnes, Anette und Elke stiegen jeden Morgen tapfer in das zu dieser Jahreszeit nicht mehr so ganz warme Wasser.
Die PSW-Tradition des gemeinsamen Frühstücks am Seeufer in großer Runde wurde dagegen erstmals nicht mehr von allen Teilnehmern aufgenommen. Manchen neuen Besuchern war die Tradition nicht geläufig oder sie bekamen den Umstand des gemeinsamen Frühstücks nicht mit, weil ihre entfernter liegenden Stellplätze außerhalb der Sichtweite lagen. Mein Tipp für Neue: Nicht schüchtern sein, einfach mit seinen Frühsücks-Utensilien zu den anderen setzen!

Der Wasserstand des Plauer Sees hatte, wie wohl bei den meisten anderen Gewässer, unter der langen Trockenzeit gelitten. Der früher so kurze Sandstrand war breit geworden und im seichten Uferbereich lauerten zahlreiche, unangenehm große Steine dicht unter der Oberfläche.

Größter Kat war dieses Jahr der Feldkamp K 120 c von Wolfgang mit einer Rumpflänge von 530 cm und einer Segelfläche von 16 qm am Wind. Der 30 bis 40 Jahre alte Oldtimerkat mit seinem aufwändig verstagten Mast ist, wie die kleineren Feldkamp Modelle, auch nur 2 m breit, weshalb die Firma Feldkamp den Kauf damals ausschließlich versierten Seglern empfahl. Das kleinste Boot auf der PSW 2018 war der DinghyGo Joy von Daniela. Es handelt sich um ein besegeltes Dingi mit 275 cm Rumpflänge, Kattakelung und Zentralschwertkasten.

Erstmalig nahm dieses Jahr eine Faltsegeljolle, Typ Delphin 140 von MTW, teil. Der Oldtimer aus der DDR, Baujahr 1968, war komplett im Originalzustand erhalten, nur wenig restauriert und sah nahezu neuwertig aus. Phillippe, einer der stolzen jungen Eigner erzählte Danny und mir, wie wenige Elemente er am Boot habe beschaffen oder erneuern müssen. Seine Großmutter habe ihn einst zur Segelei gebracht. Leider ist unser, vor der Jolle aufgezeichnetes Videogespräch einem leeren Kameraakku zum Opfer gefallen.
Angelo beteiligte sich wieder mit einem bunten Strauss an so originellen wie funktionstüchtigen Eigenbauten. Besondere Erwähnung verdient schließlich noch der ausgesprochen schöne Eigenbau von Peter, der sich einen Trimaran auf Basis von einem mit einem Holzgerüst verstärkten Gumotex Sunny Paddelboot gebaut hatte.

Unsere Bootswiese im Norden des Campingplatzes mit insgesamt nur 17 Stellplätzen war dieses Jahr bereits frühzeitig ausgebucht. Spätbucher hatten das Nachsehen. Zusätzlich belegt waren daher die ufernahen Stellplätze nördlich und südlich der Bootswiese. So verteilten sich unsere Boote auf eine lange Uferstrecke von über 400 m. Dadurch ging es bei den Liegeplätzen am Ufer angenehm entspannt zu. Andererseits litt die Kommunikation über die lange Entfernung. Wir diskutierten das Problem. Einige machten den Vorschlag, zukünftig eine E-Mail oder whatsapp Gruppe zu gründen. Andere regten die Installation eines festen Schwarzen Bretts ab, was mit der Campingplatzverwaltung abzusprechen wäre. Das von mir als „Schwarzes Brett“ mitgebrachte Whiteboard mit Ständer wurde mehrfach krachend vom Wind umgeworfen, obwohl es mit einem kleinen Anker beschwert war.

Wieder schliefen mehrere PSW Teilnehmer in beheizbaren Schlaffässern, wovon nur Christoph und Sabine ein mobiles Schlaffass mit Rädern zur Bootswiese geordert hatten. Es wurde von einem Trecker heran gezogen. Die ebenfalls genutzten, immobilen Schlaffässer sind zwar an schöner auf dem Campingplatz aufgestellt, liegen aber leider etwas abseits der Bootswiese.

Dem Beispiel von Volker auf der PSW 2017 folgend hatten einige Besucher LED Beleuchtung auf ihrem Standplatz installiert. Im übrigen wurde der Platz abends von drei Feuerschalen erhellt, die Danny, Bernd und Bert mitgebracht hatten. Besonders originell sah die kleine Feuerschale von kajaksegeln 3.0 aus, in die rundum mehrfach das Firmenlogo eingelasert war. Am abendlichen Lagerfeuer holte Bernd dann auch mal seine Klampfe hervor.

Dieses Jahr wurden in der Flotille folgende Ziele angefahren

– Wir segelten in die südliche Spitze des Sees nach Bad Stuer. Agnes hatte herausgefunden, dass ein junges engagiertes Team den Campingplatz gleich hinter der Marina mit Außengastronomie übernommen hatte. Zum gemeinsamen Mittagsessen gesellten sich einige PSW-Teilnehmer, die mit Fahrrad über Stock und Stein am Seeufer lang hinterher gekommen waren.

– In großer Flotille segelten wir zum Mittagessen zur Fischerhütte Wendlin im Nordosten des Sees. Am Steg und auf dem kleinen Uferstreifen vor der Gaststätte reihten sich Boot neben Boot.

– Eine etwas kleinere Gruppe segelte zum Dörpladen nach Alt Schwerin in den Nordwesten des Sees. Vom Strand bis zum Dörpladen hoch läuft man etwa einen Kilometer weit über eine kleine Landstrasse. An dem Nachmittag drohte der Wind einzuschlafen, weshalb wir noch vor der befürchteten Flaute wieder zurückkreuzen wollten. Dennoch kamen wir unplanmäßig spät oben am Dörpladen an, weil es an einem HC Hurricane ein technisches Problem gab. Matthias segelte zu unserem Erstaunen an uns am Ufer Wartenden vorbei, ohne dass wir zunächst wußten warum. Soweit ich das richtig erinnere, funktionierte der Ruderblattmechanismus nicht mehr richtig. Der ließ sich aber noch bei Alt Schwerin am Ufer schnell wieder instand setzen. Die Rückfahrt verlief für alle bei 2 – 3 Bft. problemlos.

– Zweimal segelten wir zu den beiden Imbissständen in der Seeluster Bucht. In der Mitte der Bucht liegt ein schöner breiter Sandstrand. Bei dem ersten Besuch durch Bernd und mich hatte der eine Stand geschlossen. Am anderen Imbisstand wurden wir von der Kellnerin mit den Worten begrüßt „Bratwürste sind ausverkauft.“ So blieb es bei Pommes – mit und ohne Bockwurst. Dafür führten wir eine interessantes Gespräch mit dem Inhaber, einem älteren Einheimischen. Er wußte u.a. zu erzählen, dass die Ufer des Plauer Sees vor dem zweiten Weltkrieg von vielen Nazigrößen und Organisationen besiedelt gewesen sein sollen.
Bei unserem zweiten Besuch der Seeluster Bucht waren wir mit mehreren Kats da. Jetzt hatte der andere Stand am Waldparkplatz geöffnet. Dort sind die leckeren Kartoffelpuffer mit Lachs zu empfehlen.

An zwei Abenden sahen wir uns Filme an. Danny zeigte seinen Film von der PSW 2017 und Christian führte den Film von unserem Ostseetörn in der dänischen Südsee vor. (Ein weiterer Törnbericht folgt.)

Kenterungen, Havarien und Mißgeschicke

– Der Skiff Segler der Uni Braunschweig segelte oft im Grenzbereich, kenterte entsprechend häufig, kam aber immer ohne Hilfe schnell wieder hoch.

– Christian beklagte an seinem HC Evo 2 defekte Pelikanhaken und einen Schäkel, siehe Foto unten.

– An Mirkos HC light riss erneut eine Naht am Ruderkopf. Über eine frühere Reparatur am Ruder hatte er hier im Forum berichtet. Sein Kat wurde von einem hilfsbereiten Motorbootfahrer zurück geschleppt.

– Als wir mit mehreren Booten auf Nordkurs segelten, bemerkte Frank, der gerade zur Abwechselung mal als Vorschoter auf meinem Ducky Duckys mitfuhr, dass er Robert mit seinem Smartkat hinter uns nicht mehr sehen könne. Ein Blick zurück. Auch mir gelang es nirgends, das leuchtend orangefarbene Segel zu sichten. Und falls Robert durchgekentert war, so waren die grauen, 5 m langen Rümpfe von der bewegten Wasseroberfläche nicht zu unterscheiden. Schließlich machten wir in passender Richtung mit Mühe etwas wie einen dunklen Schatten aus. Der erfahrene Segler Robert war offensichtlich tatsächlich bei nur knapp 4 Bft. gekentert. Wir konnten uns das zunächst nicht erklären. Frank und ich entschieden, mit dem Ducky zu Robert zurück zu kreuzen. Vor uns erreichten ihn Uli mit seinem MC 420 und Bruno mit seinem HC Evo, die beide in seiner Nähe blieben. Als wir mit dem Ducky Robert erreichten, hatte sich sogar die WaSchPo mit einem Festrumpf-Schauchboot eingestellt. An dieser Stelle nochmals besten Dank für die freundliche Unterstützung. Robert, der aus Überzeugung keine Kenterschutzboje im Masttopp fährt, konnte den durchgekenterten Smartie wohl wieder aufrichten. Nur hatte er anschließend Probleme mit dem Wiederaufstieg. Auf Frank und mich wirkte er etwas abgekämpft. Vielleicht war er auch schon leicht unterkühlt. Daher beschlossen wir, dass es vielleicht das Beste sei, wenn Frank zu ihm an Bord gehen würde. Wir segelten so behutsam wie es bei 4 Bft. möglich ist in Lee neben den Smartkat. Querab liegend, aber immer noch mit etwas Fahrt im Ducky, schaffte es Frank, immerhin ein 195 cm großer Hüne, mit einem gewaltigen Satz auf den Smartkat herüber zu springen, ohne bei dem Manöver selber ins Wasser zu fallen. Alle Boote trennten sich wieder voneinander Anschließend hatten Frank und Robert zusammen den Smartkat bei ihrer Rückkehr zum Campingplatz sicher im Griff. Was war passiert? Robert berichtete, am Smartie sei ihm beim Ausreiten schlagartig das Gelenk zwischen Pinne und Ausleger ausgerissen. Sein Kat luvte sofort an, stellte sich quer zur Welle und kenterte.

– Die Faltsegeljolle Delphin 140 von MTW kenterte bei 5 Bft.. Die jungen Leute konnten die Jolle zwar wieder aufrichten, hatten bei Wind und Welle aber ersichtlich Probleme das Wasser aus dem Cockpit wieder heraus zu bekommen. So trieben sie schnell Richtung Norden ab. Ein freundlicher Motorbootskipper half ihnen und schleppte sie schließlich in den Hafen von Plau am See. Ein Teil vom Holzgerüst soll durch die Kenterung verlustig gegangen sein.

Blies letztes Jahr eher zu wenig Wind, hatten wir dieses Jahr eher zu viel Wind. Guido und Mirko nutzten das stürmische Wetter und führten tollkühne Segelakrobatik vor. Nicht selten erreichen Ihre Kats Krängungen von über 45 Grad. Einmal kenterte Guido mit seinem HC Evo, konnte seinen Kat aber ohne fremde Hilfe alleine wieder aufrichten.

Am Freitag versammelten wir uns gegen 15.00 Uhr oben am Campingplatz in Tante Lindis Imbiss. Außer Kaffee und Pflaumenkuchen stand ein kleines Seminar zum Thema Luv- und Leegierigkeit auf dem Programm. Aber als es damit losgehen sollte, betrat Thomas mit schlechten Nachrichten den Pavillon. Unten am Platz habe der Wind so stark aufgefrischt, dass Boote und Zelte durch die Luft fliegen würden. Nach anfänglich ungläubigem Staunen, war es hier oben doch vergleichsweise windstill geblieben, liefen wir im Laufschritt herunter, um nach unseren Habseligkeiten zu schauen. Der Plauer See hatte sich verändert. Aus dem dunkelgrauen bis dunkelbraunen Wasser erhoben sich weiße Schaumkronen, die mit Wucht ans Ufer brandeten. Der Wind zerzauste das Geäst der sich biegenden Bäume. Auf der Bootswiese ging es wild zu. Blätter, Zweige und diverse Gegenstände flogen herum. Einige am Ufer liegende Boote waren umgekippt, Segel hatten sich losgemacht und killten wild, mein großes Wohnzelt lag gut 5 m weiter hinten an einer Hecke. Seine zahlreichen Heringe hatten sich allesamt losgerissen oder waren abgebrochen.

So fielen die für Sonntag geplante Nachtfahrt und die für Samstag geplante Regatta starkwindbedingt aus. Das ganze Regatta-Vorhaben stand dieses Jahr unter keinem guten Stern. Zuerst konnte Barkassenkapitän Danny mit seiner “Suhr” nach der langen Trockenheit nicht anreisen. Sein Schiff war als Regattabeobachtungsboot eingeplant gewesen. Dann zog zum Wochenende dauerhafter Starkwind auf und es sollte ja keine Risikoregatta stattfinden. Schließlich waren wichtige Regattateilnehmer aus den verschiedensten Gründen weggefallen. Vorjahressieger Christian mußte bereits am Freitag abreisen und konnte deshalb seinen Wanderpokal nicht verteidigen. Einige PSW-Teilnehmer hatten bis Freitag ihre Boote defekt gefahren oder ihre Boote waren an Land vom Sturm beschädigt worden. Andere wie z.B. Eckhard oder Christoph waren selber “defekt” (krank) und fielen aus. Schade drum.

2019 soll natürlich wieder eine Regatta stattfinden. Jedoch gibt es ein kleines Problem. Axel und Elke, unsere letztjährige Regattaleitung, monierten, dass alle aktuellen Grabner HC-Modelle auf dem Wasser auf die Entfernung vom Ufer aus nicht mit ausreichender Sicherheit und Schnelligkeit voneinander zu unterscheiden sind. Tatsächlich tragen nur wenige der schwarz-roten Grabner Großsegel eine Segelnummer. Daher überlegt Euch bitte, wie ihr 2019 Eure Grabner HCs ausreichend individuell kennzeichnet und unterscheidbar macht. Eine bereits vorhandene Segelnummer vom Grabner-Segler-Treffen würde insoweit bereits genügen. –

Die 6. Plauer Segelwoche findet – wie immer – in der 38. KW vom 16.09.2019 bis zum 23.09.2019 statt.

Alle Plätze auf der Bootswiese sind bereits ausgebucht. Wer sich noch nicht für 2019 angemeldet hat, dem sei die baldige Buchung der Stellplätze nördlich von Platz 252 und südlich von Platz 128 empfohlen.

Ralph, Initiator der PSW
Quelle: https://www.segeln-forum.de/user/blog17633-klabauterr/entry843-die-5-plauer-segelwoche-2018

Plauer Segelwoche 2017

Bericht über die „Plauer Segelwoche“ für zerlegbare Segelboote 2017

Die 4. Plauer Segelwoche (kurz: PSW) ist Geschichte. Dieses Jahr nahmen in chronologischer Reihenfolge diese Skipper bzw. Crews mit ihren Booten an unserem Treffen teil:

– Christian und Petra mit einem Graber HC Evolution
– Agnes und Ulrich mit einem Minicat 420
– Christoph und Helena mit einem Smartkat
– Ralph mit einem Ducky 17 und einem russischen Prostor Katamaran
– Peter mit einem Klepper AE20 und Mistral 2 Segelanlage
– Yaroslav mit einem finnischen Katamaran “Vesikissa”
– Frank mit einem Pouch RZ 85 Trimaran, Ketsch Eigenbau
– Jörn mit einem Pouch RZ85 Trimaran und Mistral 4 Segelanlage
– Claus mit einem Grabner HC Hurricane und einem Triton Vuoksa Trimaran
– Frank mit einem Feldkamp K100
– Volker mit einem Katamaran Eigenbau auf Kajakbasis
– Guido mit einem Grabner HC Evolution
– Dieter und Christian mit einem Grabner HC Racing
– Andreas mit einem Grabner HC Hurricane
– Ralf mit einem Minicat 420
– Jens mit einem Feldkamp K120 b
– Christoph und Sabine mit einem Smartkat Racing
– Jürgen und Daniela mit einem Pouch RZ 85 und Besegelung
– Ralph mit einem Wiking Cat 380
– Eckhard mit einem Pouch RZ 85 Trimaran Ketsch
– Robert mit einem Smartkat Racing (wegen Defekt nicht aufgebaut)
– Uli mit einem Minicat 420
– Thomas, Heide (und Lotte) mit einem Minicat 420
– Jörg mit einem Grabner HC Evolution
– Mirko mit einem Grabner HC Ultralight
– Bert mit einem Pouch RZ85 Ketsch mit Mistral 4 Segelanlage
– Ingo mit einem Pouch RZ85 Ketsch mit Mistral 4 Segelanlage
– Ingo mit einem Fest-Canadier, ein Segelumbau mit Lugger Rigg

Besuch erhielten wir ferner von Orientierungssuchenden, die sich ein neues Boot anschaffen wollten, sowie von Freunden und Angehörigen einiger PSW Teilnehmer. Besonders zu erwähnen sind insoweit Barkassenkapitän Danny und Axel und Elke. Diese PSW Teilnehmer kamen zwar ohne Boot, beteiligten sich aber aktiv am Treffen. Einige Teilnehmer hatten außer ihren o.g. Segelbooten auch noch aufblasbare oder faltbare Kajaks dabei.Die Verweildauer der Teilnehmer auf der PSW schwankte zwischen 3 und 12 Tagen.

Wurden wir in früheren Jahren von einem milden Altweibersommer verwöhnt, hatten wir dieses Jahr mit dem Wetter weniger Glück. Die vor uns auf der Bootswiese campierende Segler Gruppe der TU Braunschweig berichtete, sie hätten zwei Wochen Starkwind und Regenwetter erlebt. Wir hatten überwiegend kühle Tage und kalte Nächte mit sternenklarem Himmel. An ersten Abend schauten wir den Filmbericht von Danny über eine Barkassenfahrt mit Jens. Am anderen Abend hielt Christoph einen Lichtbildvortrag über den Bau seines Forumisten gut bekannten Daysailors to go. Die tiefen Temperaturen mögen ursächlich gewesen sein, dass anschließende Film- und Fotoabende im ungeheizten Sozialzelt von Jens dieses Jahr weniger Anklang fanden und es bei den beiden Vorführungen blieb.

Stattdessen zog es die PSW Besucher nach dem Grillen oder dem gemeinsamen Abendessen bei Einbruch der Dämmerung an die Feuerschale(n). Die Feuerschale hatte Barkassen-Kapitän Danny mitgebracht. Sie erfreute sich so großer Beliebtheit, dass unsere Nachteulen zuweilen bis 5.30 Uhr morgens an ihr sitzen blieben.

Abgesehen von den kalten Tagen hatten wir der häufigen Flaute zu trotzen. Wir nutzten die Flautenzeiten nicht zuletzt für etwas Segeltheorie und Schulung. Zunächst gab Eckhard für Einsteiger eine allgemeinere Einführung in das Segeln und erläuterte am Boot Fachbegriffe, etwa den Unterschied von Genua und Gennaker. Tags darauf hielt ich am Whiteboard einen Vortrag zu den Themen Vorfahrtsregeln /KVR, den Wind, seine Entstehung und Verhalten und seine optimale Umsetzung für den Segler. Ursprünglich waren weitere Segelschulungen, nicht zuletzt für Fortgeschrittene und Regattasegler, geplant gewesen. Aber Referent Klaus hatte wegen eines Krankheitsfalls in der Familie sein Kommen kurzfristig wieder abgesagt.

Flautenbedingt liefen wir dieses Jahr mehrere entfernte Ziele am Seeufer erstmalig nicht an, wie z.B. den Heidekrug im Leister Lank oder die Fischerhütte im Nordosten. An solchen flauen Tagen waren die Treffenteilnehmer im Vorteil, die sich auch noch ein Kanu und/oder ein Fahrrad mitgebracht hatte. Smartkatsegler Christoph hatte gar seine Triumph Tiger im Reisegepäck und MC 420 Segler Uli war ohnehin wieder mit Suzuki Bandit-Gespann und Anhänger angereist. Er übernachtete im Klappfix über seinem Motorrdanhänger. Christoph und Sabine hatten sich von der Campingplatzverwaltung ein beheiztes Schlaffass anliefern lassen. Die meisten PSW Teilnehmer übernachten idR im eigenen Caravan oder WoMo.

Im Norden unserer Bootswiese lagerten die Bastler. Frank, der sicherlich die mit Abstand meisten Werkzeuge und das größte Zubehörsortiment dabei hatte, werkelte fleissig an seinem bulligen Falttrimaran. Auf dem Stellplatz davor baute sich Klaus für seinen Hurricane eine funktionstüchtige Mastlegeanlage, die er später mit Jens erfolgreich ausprobierte. Außerdem fand er heraus, dass die Halsleine des Gennakers den Mast bei seiner Drehung stört.

Unter der Woche gab es zur Abwechselung auch mal kulinarische Abenteuer zu bewältigen. Pilzkenner Andreas hatte uns einen Korb Parasol Pilze gepflückt und der Allgemeinheit gespendet. Heide betätigte sich als Treffen-Köchin und bereitete uns die Pilze in ihrem großen Wok lecker zu. Gebraten erinnern Geschmack und Konsistenz der mir bis dahin unbekannten Pilze eher an Fleisch. Jedenfalls haben wir die Pilze alle überlebt.

Die finnische Firma Vesikissa hatte uns für die Plauer Segelwoche ein Schlauchkajak und einen 430 cm langen Segelkatamaran mit Mittelschwert zu Testzwecken zur Verfügung gestellt. Details des Katamarans mögen in den Augen vieler Minicat/Grabner/Smartkat Eigners rustikal wirken. Aber vielen PSW-Besichern gefiel das lange, durchgehende Trampolindeck und die Form der Rümpfe. Uli und ich, Robert und andere segelten ihn zur Probe. Dabei stellten wir fest, dass das Boot nicht langsam ist. Unseren subjektiven Eindruck bestätigte am Samstag Yaroslav durch sein gutes Abscheiden bei der Regatta. Auch mit Flaute kommt der 430 cm lange Kat mit nur 9,3 qm Segelfläche gut klar. Dafür mache ich vornehmlich das steif profilierte Groß verantwortlich.

Wer das Boot gesegelt ist, seine Meinung zu dem Boot kundtun möchte oder noch Fragen dazu hat, möchte sich auf Englisch oder Russisch per Mail melden bei: yarno@vesikissa.com

Am Samstag starteten wir um 14.00 Uhr unter der Leitung von Axel und Elke zur gemischten Regatta. Regattabedingungen:

Windstärke: 0 – 1 Bft. – gegen Ende leicht auffrischend
Seegang: Keiner, gelegentliche Motorbootwellen
Wetter: sonnig, bewölkt

Gesegelt wurde schlicht auf “Blaues Band” ohne Berücksichtigung etwaiger Yardstickverhältnisse. Ursprünglich angedacht war es, den langen Kurs quer über den See rund um die Kohlinsel zu segeln. Mangels Wind segelten wir jedoch lediglich um die nächste grüne Fahrwassertonne, die zwischen Lenz und Plau am See liegt. Diese “Luvtonne” konnte man mit zwei Schlägen erreichen. Auf dem Rückweg zur Ziellinie lag dann ein Schmetterlingskurs an. Gestartet wurde so:

1 x Tröten = noch 5 Minuten,
2 x Tröten = noch 1 Minute,
3 x Tröten = Start!

Beim Start herrschte eine fast perfekte Totenflaute und mir wurde berichtet, es habe mangels Ruderwirkung Rangeleien und Bootskontakte gegeben. Den besten Start hatte der “Faltkajakketsch-Ingo”, der auch lange vorne blieb, bis es Claus gelang, ihm mit seinem Hurricane die Führung abzunehmen. Zu der Zeit fuhr ich der Spitzengruppe hinterher bis ich entdeckte, dass das Schwert meines Duckys eine Wasserpflanze durchs Wasser mitschleifte. Nachdem ich die entfernt hatte gelang es mir Claus, dem Sieger des diesjährigen Grabner Seglertreffens 2017, einzuholen. Vor dem Zieleinlauf zog Christian, der die ganze Zeit weiter draußen gesegelt war, hinter meinem Rücken mit einer Bootslänge Vorsprung an mir durch die Ziellinie. Überraschenderweise querte Robert mit dem Prostor als Vierter die Ziellinie. Ihm folgten Yaroslav auf seinem Vesikissa und Guido mit seinem HC Evolution. Beide nahmen zum ersten Mal an der PSW teil und kannten das Revier noch nicht so gut. Alle folgenden Platzierungen entnehmt Ihr bitte der Regatta-Tabelle. Zwei weitere Regattateilnehmer konnten leider nicht in die Wertung aufgenommen werden und sind daher nicht aufgelistet. Einer davon, ein MC 420 Segler, hätte es vermutlich deutlich unter die ersten 10 Plätze geschafft. Damit die Regatta-Liste etwas mehr allgemeine Aussagekraft erhält, haben wir Euch außer der gesegelten Zeit auch Skipper, Skippergewicht und Besegelung angeführt.

Danny kündigte an, nächstes Jahr mit seiner historischen Hafenbarkasse auf dem Wasserweg zur PSW anzureisen. Er wird an der Marina anlegen und sein Boot während der Regatta für Beobachter, Fotografen und für die Regattaleitung zur Verfügung stellen.

Am Samstagabend saßen wir letztmalig mit versammelter Mannschaft bei Tante Lindi im Imbisszelt. Christian erhielt als schnellster Regattasegler den von Ekke Kaplan gestifteten Wanderpokal sowie zwei schöne Sachpreise, die uns die Firma Vesikissa gespendet hatte.

Am Sonntag, viel reisten bereits ab, stellten sich endlich Wind und Sonne ein, so dass wir über den späten Mittag in den Norden nach Alt-Schwerin herüber segelten, um dem idyllischen “Dörpladen” mit Bäckerei und Gastronomie einen Besuch abzustatten.
Wie im Vorjahr unternahmen Jörn, Claus und ich am Sonntagabend eine Nachtfahrt nach Plau am See. Der Hurricane wurde mit Positionslampen und Torqeedo ausgestattet und wir setzten in der einbrechenden Dämmerung bei schwachem Wind über. Einige andere PSW Teilnehmer folgten mit dem Auto auf dem Landweg. Gemeinsam speisten wir am Eldeufer in einem Nobelrestaurant, in dem wir schon letztes Jahr zu Gast waren. Zurück segelten wir bei auffrischendem Wind in vollkommener Dunkelheit. Das Nachtsegeln hat uns wieder Spaß gemacht. Wir wollen die Nachtfahrt am Sonntagabend nächstes Jahr wiederholen.

Am Montag, dem letzten Tag der PSW, als schon fast alle abgereist waren, schien die Sonne und der Wind frischte mittags bis zu 6 Bft. kräftig auf. Nach einigen morgendlichen Schlägen wurden die letzten Boote abgebaut. Das war das Ende der PSW 2017.

Bilanz der PSW 2017

“Seebestattungen”: dieses Jahr keine einzige! Havarien: 2

Auf dem mit drei Personen besetzten Ducky 17 kam der Mast herunter. Ich hatte beim Aufbau ein defektes Want (eigenverschuldeter Schaden) ausgetauscht, wobei ich das Ersatzwant am Masttoppbeschlag mit einem Kettenglied angeschlagen hatte. Zuerst löste sich dessen Schraubverschluss und Sekunden später bog es komplett auseinander. Davon abgesehen kam es zu keinen nennenswerten Personen- oder Sachschäden.

Ein Boot am Ufer war über Nacht am Baum angebunden und nur halb hochgezogen worden. Als nachts Wind und Welle aufkamen, machte es sich los und trieb zu einem Nachbarboot herüber, das hochgezogen fest auf dem Ufer lag. Das Heck stampfte in der Welle hoch und runter, wodurch es ständig an dem still-liegenden Nachbarboot schliff, so dass dessen Rumpf achtern leicht beschädigt wurde. Nächstes Jahr brauchen wir so etwas wie einen “Hafenmeister”, der die Bootsliegelätze am Ufer nach der Breite des Bootes und der Höhe des Mastes zuteilt und auch die nächtliche Vertäuung der Boote überwacht.

Kritik, Tendenzen und Ausblick

Am Uferweg und an unserem Uferstreifen wurde es mit unseren Booten zunehmend kritisch. Schuld sind die weit überhängenden Äste, die unseren Masten mit den empfindlichen Verklickern den Weg versperren. Die Campingplatzverwaltung will die Äste zur nächsten PSW zurück schneiden.

Erstmalig waren unsere Bootswiese und der Uferstreifen voll besetzt. Einige PSW Teilnehmer wichen bereits samt Boot auf entferntere Stellplätze aus. Die Campingplatzverwaltung kündigte an, dass wir nächstes Jahr weitere, direkt an der Bootswiese angrenzende Stellflächen dazu bekommen. Vermutlich wird die Teilnehmerzahl nächstes Jahr weiter wachsen, was ich mit etwas gemischten Gefühlen betrachte.

Die geplanten Yardstickvermessungen konnten mangels Personal und bei den schlechten Windverhältnissen nicht realisiert werden.

Auch dieses Jahr fanden keine “Faltdickschiff”-Segler an den Plauer See.

Zu danken haben wir

  • dem finnischen Hersteller Vesikissa für 2 Preisgewinne und die zwei Testboote,
  • Jens – wie gehabt – für Sozialzelt und Schwenkgrill,
  • Peter dafür, dass er uns einen Abend am Schwenkgrill mit Fleisch und Kohle versorgte,
  • Andreas und Heide für die außergewöhnlich Mittagsmahlzeit “Parasole mit Ei aus dem Wok”,
  • Barkassen Kapitän Danny für die Feuerschale,
  • Eckhard für seine Einführung in das Segeln,
  • Axel für die technische Leitung der abendlichen Filmvorführungen,
  • Uli und Agnes für die Kinoleinwand,
  • Christian für die Soundanlage dazu,
  • Ekke Kaplan für die Stifung des Wanderpokals,
  • Elke und Axel für die gewissenhafte Regattaleitung,
  • der Campingplatzverwaltung für die entgegenkommende, freundliche Kooperation.

Schließlich ist allen PSW Teilnehmern für Ihr tadelloses Benehmen zu danken. Die zufriedene Campingplatzverwaltung sagte mir ungefragt, es habe sich bei den PSW Teilnehmern ausschließlich um angenehme, unproblematische Gäste gehandelt. Ein ehrlich gemeintes Kompliment, das ich gerne an dieser Stelle wiederhole.

Die PSW 2018 findet vom 17.09.2018 bis zum 24.09.2018 statt!

Zieht in Erwägung, vielleicht schon etwas früher zu kommen und/oder etwas später abzureisen, wie es viele andere auch machen.
Euer Ralph, Initiator der PSW