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Plauer Segelwoche 2019

Bericht über die „Plauer Segelwoche“ für zerlegbare Segelboote 2019

Dieses Jahr spielte das Wetter nicht mit. Wie immer reisten bereits viele PSW Besucher am Vorwochenende an. In diesen ersten Tagen war es richtig kalt, auch etwas regnerisch und sehr windig. In den nächsten Tagen frischte der Wind weiter auf. Für das Binnenland wurden Sturmwarnungen mit Windstärken bis zu 9 Bft. und Warnungen vor herabfallenden Ästen und Dachziegeln herausgegeben. Erst zum Ende der PSW bekamen wir blauen Himmel, Sonne und gemäßigte Windstärken.

Noch nie erlebten wir im Plauer See einen so niedrigen Wasserstand. Verantwortlich sollen nicht nur die geringen Regenfälle gewesen sein. So wurde erzählt, dass viel Löschwasser für einen Großband entnommen wurde. Und es soll Wasser zugunsten des Schweriner Sees umgeleitet worden sein. Ich habe diese Dinge nicht weiter recherchiert. Jedenfalls hatten wir diesmal einen breiten Strand mit unangenehm kantigen Steinen und z.T. klebrigem, grünem Schlick dazwischen. Die Wasserqualität war jedoch in Ordnung. In Ufernähe konnte man durch das glasklare Wasser zahllose Fische sehen.

In annähernd chronologischer Reihenfolge trugen sich in die Besucherliste ein:
– Thomas und Margit mit HC Hurricane
– Jörn und Swen mit RZ 85 Abatros Ketsch
– Wolfgang mit Feldkamp 120 c
– Christian und Petra mit HC Evolution
– Agnes und Uli mit Minicat 420
– Jürgen mit HC Neo
– Roberto mit HEC
– Willi mit Faltsegeljolle Delphin 110
– Andreas mit HC Hurricane
– Ralph mit Ducky 17
– Angelo mit Canadier und Kajak Trimaranen
– Frank mit RZ 85 Trimaran Ketsch
– Christoph mit Smartkat Racing
– Frank mit Feldkamp K100
– Peter mit Gumotex Trimaran Eigenbau
– Matthias mit HC Hurricane
– Rainer und Usch mit HC Hurricane
– Bodo und Petra mit HC Evolution
– Claus mit HC Hurricane und Yacht Hai
– Volker K. und Martina mit Eigenbau Katamaran
– Bernd und Anette mit Klepper Aerius II Trimaran und Klepperbesegelung
– Volker B. mit Pionier 540 CT und Faltsegeljolle Delphi
– Guido mit HC Evolution
– Heinz Georg und Lydia mit VarioCat (Schlauchversion)
– Dieter mit HC Racing
– Helmut mit Klepper, Trimaran Eigenbau
– Günther mit Pouch RZ 96
– Heide und Thomas mit Minicat 420
– Eduard mit Ducky 19R mit Expeditionsausstattung
– Eckhard mit RZ 85 Trimaran Ketsch
– Micha mit Ducky 19
– Vitaliy mit Ducky 16 (Verkäufer)
– Ingo M. mit RZ 85 Trimaran Ketsch
– Volker L. mit englischem Catapult und neuen Eigenbau Schläuchen
– Christoph Neef mit Smartkat
– Ingo W. mit Ducky 16 (Käufer)
– Ingo E. mit besegeltem Canadier
sowie
– Danny (trockenheitsbedingt ohne historische Hafenbarkasse) Film – und Feuermacher
– Elke und Axel, unsere bewährte Regattaleitung

Die Liste ist unvollständig da sich nicht jeder PSW Besucher eintrug. Freunde und Angehörige der Skipper blieben oft ungenannt. Einige Besucher reisten ohne Segelboot an wie z.B. Ute und Mirko. Schließlich sei der unter Falterfreunden bekannte „Münze“ erwähnt, der uns auf dem Wasserweg mit seinem Kajak eine Visite abstattete.
Höchst unterschiedlich ist die Verweildauer auf der PSW. Einige machten auf dem Campingplatz schon vorher Urlaub. Die meisten Besucher blieben 9 bis 12 Tage, manche nur 2 Tage.

Größte Boote waren mit 5,94 m Rumpflänge die Ducky 19R und Ducky 19 von Eduard und Micha. Wolfgangs Feldkamp 120c war mit 5,3 m Rumpflänge diesmal nicht mehr das größte Boot, hatte aber mit 16 qm am Wind immer noch knapp die größte Segelfläche von allen. Kleinstes teilnehmende Boot war das von Peter mit einem selbst entworfenem Holzgerüst liebevoll zum Segelboot umgebaute Gumotex Schlauchboot.

Am häufigsten auf der PSW war das Modell HC Hurricane von Grabner vertreten. Gegen meine ursprüngliche Erwartung erschien kein Grabnerianer mit dem neuen, 6 kg leichteren, Carbonmast. Fast alle Grabnerianer kamen mit aktuellen Modellen. Aus der „vorevoltionären“ Zeit stammte nur noch der HCR von Dieter.

Smartkat war mit 2 langen Racing Versionen, Minicat mit 2 MC 420ern vertreten. Zwei Faltsegeljollen aus ehemaliger ostdeutscher Produktion nahmen teil. Darunter der mit 4,80 m Länge nicht mehr so ganz kleine MTW Delphin 110 von Willi. Aktiv gesegelt wurde allerdings nur der kleinere MTW 140 Delphin von Volker B.

Erstmalig erschien Volker L dieses Jahr mit einem englischen Catapult, dessen neue Hypalon Schläuche er selber hergestellt hatte. Nach meiner Einschätzung hatte der katgetakelte Catapult mit Gabelbaum von allen Booten auf der PSW das effizienteste Rigg. Beim Catapult handelt es sich um eine alte englische Regattaklasse. In England finden immer noch regelmäßig Wettkämpfe mit diesen Booten statt. Volkers Arbeit hat sich jedenfalls gelohnt. Er segelte den meisten Booten flink davon. Demnächst will er eine kleine Fock nachrüsten…

Neu auf der PSW zu Gast war der vielen vom Altmühlseetreffen bekannte Heinz Georg mit seinem VarioCat. Er besitzt die Schlauchrumpfversion. Man kann für den Variocat alternativ auch „Füße“ (Adapter) für Fest- oder Faltkajaks bekommen.

Sprunghaft vervierfachte sich dieses Jahr die Zahl der Duckys. Erstmalig besuchte Eduard den Plauer See mit seinem D19R. Sein Boot mit einer L.ü.a. von 7 m und 15 qm Segelfläche am Wind verfügt über eine volle Expeditionsausstattung. Micha war mit einem Standard D19 vertreten. Mit 16 qm Fläche hatte er den größten Gennaker auf dem Treffen. Zum Bedauern vieler Interessenten hatte er seinen D14s zu Hause gelassen. Neu auf der PSW zu Gast war auch Vitaliy, Repräsentant von Ducky/Kiev. Er hatte den neuen D16 mit 9,5 qm Segelfläche + 10 qm Gennaker im Reisegepäck. Viele PSW Besucher nutzten die Gelegenheit, den D16 kostenlos Probe zu segeln. Mir fiel beim Probesegeln auf, dass das Boot ausgesprochen weich durch die Wellen geht. Der D16 wurde nach der Regatta an Ingo W. verkauft. Besten Glückwunsch zum Erwerb und willkommen in der Gemeinde! Bei den Faltkajakseglern hatte Bernd seinen Klepper Aerius nachgerüstet. Er versuchte es dieses Jahr erstmalig – sichtlich erfolgreich – mit zwei Auslegern.

Den Canadier von Ingo E. beschleunigt jetzt auch noch ein bunter, kleiner Gennaker. Bei den Katamaranen wurde die Oldtimergruppe von den immer noch beliebten Feldkamp Katamaranen gebildet. Zwar segelte manchmal ein Semperit 416 Kat aus den 70er Jahren bei uns am Ufer vorbei. Der Skipper wußte aber nichts von unserem Treffen. Jedoch berichtete Volker K., er habe jüngst just ein solches Boot erworben. Alsbald wolle er zur Restaurierung schreiten. Warten wir die nächste PSW ab.

Die PSW Besucher verteilten sich noch weitläufiger als bisher. So nächtigte Eduard nahe der Slipanlage in einem Zelt auf seinem Ducky 19R. Hurricane Segler Claus war mit seiner Kielschwert Yacht Hai auf dem Wasserweg angereist und lag in einer Box der Marina. Andere bezogen Schlaffässer und Blockhäuser oben auf dem Campingplatz. Die „normalen“ Camper verteilten sich entlang einer 400 m langen Uferstrecke. Daher mußten zur treffeninternen Kommunikation neue Wege beschritten werden. Über 30 PSW Besucher beteiligten sich an der neuen whatsapp Gruppe „PLAUER SEGELWOCHE“. Die Gruppe bleibt aktiv.

Ich reiste am Freitag der Vorwoche an. Trotz Kälte und Regen galt immer noch Waldbrandgefahr der Stufe 1. Für Sonntag den 15.09. meldete www.wetter.de 3 Bft. an. Tatsächlich blies der Wind höchst unbeständig mit aggressiven Böen bis zu 7. Bft. Die erste Fahrt mit meinem D17 verlief unter diesen Segelbedingungen weniger gut. Alleine an Bord hatte ich ihn kaum noch im Griff. Alleine die festgesetzte kleine Fock hätte den Kat öfters zum Kentern gebracht, wenn ich nicht im letzten Augenblick energisch angeluvt hätte. Zu meiner Überraschung kam Jürgen mit den Böen auf seinem kleinen HC Neo besser klar. Das mag an dem (relativ) kurzen Mast und den besseren Ausreitmöglichkeiten gegenüber dem D17 gelegen haben.

Zum Start der PSW am Montag wollten die Temperaturen immer noch nicht steigen. Selbst die Wassertemperatur erreichte nur 13 Grad. Unsere Damengruppe tat sich daher schwer mit dem frühmorgendlichen Bad im See. Ungeachtet des kühlen Wetters segelten wir mittags unverdrossen in kleiner Flotille bei mäßigen Böen in den Süden des Plauer Sees. Dort gibt es einen Campingplatz, dessen Gastronomiebetrieb leckeren Flammkuchen frisch zubereitet. Eine Reihe von PSW Besuchern folgten uns auf dem Landweg. Vor dem Lokal wurden Tische zusammen gerückt. Die Sonne lugte zuweilen schüchtern hinter den Wolken hervor. Heitere Stimmung machte sich breit. Zurück am Ufer, vor unserem Ablegen, schoss Peter das mittlerweile obligatorische Gruppenfoto. In der Vergangenheit verließen wir Bad Stuer so schnell wie bequem mit achterlichen Winden. Dieses Jahr verlief die Rückfahrt am schnellsten für die, die die ersten 4 km maximal Höhe laufen konnten und wollten. Gegen Abend kühlte es noch weiter ab. Die meisten PSW Besucher verzogen sich in ihre geheizten Mobilheime. Nur eine kleine Gruppe harrte in der Dunkelheit an Dannys Feuerschale aus.

Dienstags lief der Wind schon am frühen Morgen zur Höchstform auf. Radio und Wetterdienste gaben Sturmwarnungen heraus. Einige Leute versammelten sich oben bei Lindi in der Imbisszelthalle. Ich blieb unten. Nach den schlechten Erfahrungen letztes Jahr wagte ich es nicht, mich zu weit vom Zelt zu entfernen. Mein 210 cm hohes Tunnelzelt verwandt sich besorgniserregend unter den Windböen. Schützend stellte ich meinen Kombi als Windbrecher vors Zelt.

Der Sturm hielt den ganzen Mittwoch an. Nur wenige Segler trauten sich aufs Wasser. Abends trafen wir uns oben bei Lindi. In der brechend vollen Zelthalle schauten wir uns Dannys Film von der PSW 2018 an. Leider schließt Lindi neuerdings abends 1 h früher ihren Betrieb. Für Getränke gilt „last order“ bis 19.00 Uhr. Allerdings durften wir die Zelthalle danach weiter benutzen. Einige hatten Kerzen und Leuchten mit integrierten Bluetooth Lautsprechern mitgebracht, was für eine heimelige Stimmung sorgten.

Endlich. Am Donnerstag bekamen wir günstiges Segelwetter, 15 Grad Lufttemperatur und 3 bis 5 Bft. Um 11.30 Uhr segelten wir in großer Flotille Kurs Nordnordwest zur Kohlinsel herüber. Hinter der Kohlinsel liegt der Leister Lank. Das ist eine Art Fjord, der sich zunehmend verjüngt. Segler müssen bei drehenden Winden konzentriert aufkreuzen und dabei auch einige Schwachwindzonen überwinden. Alle Mitsegler unserer Gruppe schafften das dieses Jahr ohne Motorunterstützung! Unser Ziel, das Restaurant „Heidekrug“ an der B103 unterhält am Ufer des Leister Lanks einen eigenen Gästesteg. Dort legten wir in mehreren Päckchen an. Obwohl wir im Lokal immerhin ein halbes Dutzend Tische belegten, und uns nicht vorher angemeldet hatten, konnten alle problemlos versorgt werden.

Am Freitagmittag brachen wir wieder gemeinsam in der Flotille zur Fischerhütte Wendorf auf. Das Uferlokal liegt im Norden des Sees hinter der Halbinsel Plauer Werder. Der s-förmig zu segelnde Kurs quer über die Seemitte ist etwa 7 km lang. Christian hatte bereits vorgewarnt: Vor dem Ufer der Fischerhütte hat sich die Lage für Bootsanleger verschlechtert. Denn der Grundstücksnachbar zog einen Zaun quer über den Strand. Jetzt kann nur noch ein einzelnes, breiteres Boot direkt am schmalen Reststrand der Fischerhütte anlanden. Alle anderen mußten am Steg anlegen, den wir uns mit anderen Booten und Anglern zu teilen hatten. Wie tags zuvor am „Heidekrug“ bildeten wir wieder mehrere Päckchen am Steg. Abends auf der Marinawiese gab es im Freiluftkino einen Film vom diesjährigen Altmühlseetreffen zu sehen. Danach suchten die Leute Dannys wärmende Feuerschale auf.

Der Samstag ist immer der Höhepunkt der PSW. Selbst wenn einige schon abgefahren sind zählt die PSW an dem Tag stets die meisten anwesenden Besucher. Nach der Pause im Jahr 2018 sollte heute wieder eine Freundschaftsregatta stattfinden. Bei der gemischten Regatta ohne Yardstick geht es vornehmlich um Sport und Spaß, aber auch um die Verbesserung des Bootes und der eigenen Segelfertigkeiten. Gesegelt wird, wie beim Grabnertreffen am Traunsee, nach allgemeinen Vorfahrtsregeln. Spezielle Regattaregeln finden keine Anwendung. Am Ende winkt dem Schnellsten der von Ekke Kaplan gestiftete Wanderpokal, an dessen Hals Plakette(n) der Vorjahressieger hängen.

Wir hatten optimale Regattabedingungen: Wind 3 Bft. aus SSW, Temperaturen über 20 Grad, dabei Sonne und blauer Himmel. Seglerherz, was willst Du mehr? Nach der Registrierung bei der Regattaleitung Axel und Elke erfolgte die Steuermanns-Besprechung. Dabei schlägt Ingo M. eine Verlängerung des Kurses vor, nämlich die Rundung der weiteren Tonne 11 im Süden. Mit der Verlängerung erreicht der Regattakurs eine Länge von über 6,5 km. Gegen 11.45 Uhr kreuzen 17 Boote wartend vor der Startlinie. Die erste Luvtonne liegt im Süden, woher auch der Wind weht. Wind- und Wassergeräusche sowie mein in die Jahre gekommenes Gehör sorgen dafür, dass ich kein einziges Trötensignal vom Ufer mitbekomme. Ich schaue nervös auf meine Uhr. Plötzlich ertönt ein Schrei. Ich drehe mich um. Ein paar Boote haben bereits die Startlinie gequert und preschen wild auf die Luvtonne los. Alle stürmen hinterher. An der Luvtonne gerate ich in das übliche Gerangel und runde sie außen herum in zweiter Reihe. Nun folgt ein langer Schlag Richtung Norden zur grünen Fahrwassertonne bei Lenz. Schnell hole ich den „großen Lappen“ heraus und richte den schwenkbaren Gennakerbaum meines D17 optimal aus. So gelingt es mir, das Feld allmählich von hinten aufzurollen. Im Augenwinkel sehe ich, dass Vitaliy mit seinem D16 erkannt hat, dass er die Start-/Zielline außen passieren muß. Er leistet sich einen Schlenker, der ihn wieder etwas zurück wirft. Dicht im Nacken sitzen mir außerdem Evosegler Guido sowie Volker mit seiner professionellen englischen Rennmaschine. Nach dem Passieren der Hafentonne bei Plau am See gelange ich als erster an die Fahrwassertonne 11. Peinlich ist nur, dass wir bei der Besprechung auf der Karte die Tonne Nr. 11 weiter südlich verortet hatten. Was also tun? Da ich z.Zt. vor dem Feld fahre, entschließe ich mich, nicht weiter in den Süden zu segeln – mithin sogleich die Tonne 11 zu runden und dann direkten Kurs auf die Ziellinie zu nehmen. Wie erhofft folgen mir alle. Bei raumendem Wind steuere ich unter Gennaker auf die Ziellinie zu. Doch Vitaliy hat ebenfalls seinen Gennacker ausgepackt, läuft mir luvseitig davon und als erster durchs Ziel. Hinter mir erreichen Guido, Volker, Christoph sowie die anderen Teilnehmer die Ziellinie. […]

Die Regatta lief z.T. sicherlich ein klein wenig chaotisch ab. Abgesehen von den überhörten Signalen berichtete unsere Reagattaleitung von einer weiteren Komplikation. Nach dem Start habe sich nämlich die kleine rote Tonne des Campingplatzes, Teil unserer Start/Ziellinie, losgerissen und sei abgedriftet. Gleichwohl, nach meinem Eindruck hatten sowohl die Regattateilnehmer als auch die Beobachter an Land mit ihren Fernrohren ihren Spaß an dem sportlichen Ereignis. Abends fand die Pokalverleihung oben bei Lindi statt. Nur die ersten 10 Plätze wurden aufgerufen. Vitaliy, der schnellste Segler, erhielt den PSW Wanderpokal mit der Bitte, ihn nächstes Jahr wieder mitzubringen.

Der Samstagabend klingt mit Live Musik von Bernd und Anette an der Feuerschale aus. Viele singen die bekannten Lieder mit. Zum Glück waren nur wenige Dauercamper auf dem Campingplatz. Beschwerden sind bislang gottlob nicht bekannt geworden.

Im Laufe des Sonntags reisten die meisten wieder ab. Für die „konsequenten PSW Wöchner“ (O-Ton Uli) stand noch die Nachtfahrt an. Wir legten vor Einbruch der Dämmerung ab. Auf meinem D17 segelten Volker und Helmut mit. Aber der Wind schlief uns komplett ein. Die beiden zogen die Stechpaddel aus den Seitentaschen und paddelten uns auf die gegenüber liegende Seeseite. Claus und Frank folgten etwas später auf dem Hurricane unter Motor. Wir machten den Ducky im Hafen fest. Der Hurricane sollte aus logistischen Gründen über Nacht im Hafen bleiben und wurde auf eine Wiese am Stadthafen gezogen. Dann schlenderten wir Hafen und Elde entlang zu einem bekannten Nobellokal. 5 weitere Leute kamen mit dem Auto auf dem Landweg nach. Nach dem gemeinsamen Essen, als wir das Restaurant verließen, war es stockdunkel. Wir „Seefahrer“ traten die Rückfahrt mit 5 Personen auf dem Ducky an. Zudem lag der Torqeedo von Claus auf dem Bugverdeck. Mein kleiner E-Motor trieb uns aus dem ruhigen Hafenbecken heraus. Dabei hielten wir mit Taschenlampen sorgsam nach den unbeleuchteten Tonnen Ausschau. Aber aus der Flaute bei der Hinfahrt waren während unseres Essens kräftige 3 Bft. geworden. Ungünstigerweise wehte der Wind direkt von vorne. Bei 4/5 Vollgas schaffte mein kleines 0,6 PS Elektromotörchen gegen den Wind gerade mal 2,5 km/h. Entnervt holte ich den Motor hoch und wir setzten die Segel. Nun machten wir zwar bessere Fahrt, mußten jedoch in der Dunkelheit kreuzen. Dabei galt es gleichzeitig maximal Höhe zu laufen, das Ziel im Auge zu behalten und mit keiner Fahrwassertonne zu kollidieren. Schließlich erreichen wir das Ufer. Lediglich die gut beleuchtete Marina war gut zu erkennen. Unser genaues Ziel, die Slipanlage, hätten wir beinahe verfehlt. Denn wir verwechselten zunächst ein anderes hell beleuchtetes Zelt weiter südlich am Ufer mit dem Zelt von Volker.

Über den Montag lichtete sich die Marinawiese weiter. Abend saßen Claus und ich zu einem PSW Abschlussbierchen in meinem Zelt. Währenddessen hörten wir gelegentlich zeltnah ein Tapsen und Rascheln, ohne jedoch die Herkunft dieser Geräusche lokalisieren zu können.

Am Dienstagmorgen hatte ich das Vergnügen, im strömenden Regen das Zelt abbauen zu dürfen. Unter meinem Zeltboden entdeckte ich zwei große häßliche Mäuse. Sie hatten sich von unten durch die Schutzplane geknabbert und sich zwischen Plane und Zeltboden wohnlich eingerichtet. Nun, bei dem nasskalten Wetter, konnte ich die beiden kaum vom Zelt trennen. Vielmehr wollten sie lieber mit „ihrem“ Zelt eingerollt und verpackt werden.
Bei meiner Abmeldung sagte die Campingplatzverwaltung, dass die Stellplätze auf der zentralen Marinawiese für nächstes Jahr schon wieder ausgebucht seien. (Es gibt aber noch freie Plätze in der Peripherie.) –

Zu danken haben wir u.a.:
Danny für die Feuerschale und das Video von der PSW 2018,
Bernd und Anette für die musikalische Unterhaltung,
Axel und Elke für die engagierte und gewissenhafte Regattaleitung,
Volker und Volker für die Hilfe beim Auf- und Abbau der Videoanlage und
allen PSW Besuchern.

Ralph
Quelle: Segeln-Forum.de